August 2018

27.09.2018 -19:00h - Konzert 17 - Laurent Leroi, akk; Matthias Dörsam, sax

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Laurent Leroi ist einer, der Geschichten erzählen kann. Bevor er als blutjunger Straßenmusiker auf Wochenmärkten auftauchte, hatte er schon Asien hinter sich, das GoldenTriangle und den ganzen Dickicht der dortigen Metropolen. Aus Straßburg kommend, ist er viel gereist, immer das Akkordeon dabei. Das erklärt wohl, warum er in vielen Genres zuhause ist, ohne das ihn eine der erdigen Communities als Eindringling empfunden hätte. Er war immer dabei, ob auf dem Mardis Gras in New Orleans, bei den Companeros in Ecuador, dem Carnaval in Brasilien oder den Volksfesten in Bayern.
1960 in Strasbourg geboren, wuchs Laurent Leroi im Elsass zwischen Valse, Musette und Chanson-Klassikern auf. Mit acht Jahren trat er ins Akkordeonorchester ein, spielte sich quer durch die französische Akkordeon-Literatur und hatte schon bald Unterricht bei Akkordeon-Guru Gilbert Veit. Mit dreizehn Jahren kaufte er sich ein Schlagzeug und gründete seine erste Band. Mit achtzehn verschlug es ihn mit seinem Akkordeon in die Fußgängerzonen Mannheims und Heidelbergs. Schnell knüpfte er Kontakte zur Musikszene im Rhein-Neckar-Delta, Auftritte und Studioaufnahmen ließen nicht lange auf sich warten. Bis 2004 lebte Laurent Leroi als freischaffender Musiker in Mannheim. Seitdem, ein paar Kilometer näher an Frankreich, auf der anderen Rheinseite in Ludwigshafen. Einige seiner Musikprojekte sind: Laurent Leroi and the Stomping Zydeco, les primitifs, Leroi Herzer, LeRoi Julie. Er gehörte zum Adolf Wölfli Projekt, war lange Zeit Mitglied der Mardi Gras BB und Gründer der Coleumes, deren Spirit in der Band les primitifs weiterlebt. Am Theater hat Laurent Leroi regelmäßig Engagements als Komponist und Bühnenmusiker, zum Beispiel am Nationaltheater Mannheim (zuletzt: Farewell!), Theater Münster, Staatstheater Karlsruhe, Stadttheater Heidelberg (zuletzt: Blutrote Schuhe), Theaterkumpanei. Laurent Leroi bereichert Lesungen und literarische Projekte mit seinen Akkordeonklängen und ist natürlich auch solo mit seinem Instrument unterwegs.

Matthias Dörsam ist ein vielfacher Grenzgänger und Grenzverletzer. Bei seinen Wanderungen zwischen den Stilen, den musikalischen Landschaften und Kontinenten wirkt er jedoch nicht als dilettierender Tourist, sondern als kompetenter Einheimischer. Er ist in der Lage, gleichwohl ein erdiges, funky Tenorsaxophon zu spielen mit Flageoletttönen und Überblaseffekten wie ein alter Rhythm' n' Blues-Musiker aus Texas, als auch eine gefühlige Klarinette, deren Musik uns mit Traurigkeit erfüllt, und den Wunsch erweckt, mehr und immer mehr zu hören.
Er studierte an der Musikhochschule Mannheim und der Swiss Jazz School Bern Klarinette, Flöte, Saxophon, Arrangement und Komposition. Seither ist er als freischaffender Künstler tätig. Neben der Arbeit als Komponist in verschiedenen Musikstilen, von Jazz bis zeitgenössische Musik, wirkt er in Orchestern, Big Bands und kleinen Besetzungen, in Studios, bei Konzerten, bei Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit. Er arbeitete und arbeitet unter anderem mit den Rodgau Monotones, De-Phazz, Clemens Bittlinger, Pe Werner, Jule Neigel, Sidney Youngblood, der Big Band des Hessischen Rundfunks, den Stuttgarter Philharmonikern, Coleumes, Les Primitifs, French Acoustic, zahlreichen Kammerorchestern und Crossover Projekten. Mit der "Intensiv-Station Band" und "Schlag auf Schlag" getaltet er regelmässig Radio und TV Shows für den WDR, NDR und SWR. Die Studioarbeit in diversen Studios sowie im eigenen "Laukas Tonstudio" ist neben dem "Livebetrieb" ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit.
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